Preußen mit 64 Bataillonen und 111 Schwadronen (davon 14500 Kürassiere
und Dragoner, 2300 Husaren) und 54 schwere Geschütze. Zusammen ca.
55000 Mann.
Österreich und Sachsen mit 63 Bataillonen, 50 Grenadier-Kompanien,
129 Schwadronen und 40 Geschütze. Zusammen 53664 Österreicher
und 25100 Sachsen.
Der Vorgang:
Teil 1 - Schlacht gegen die Sachsen (ab 6:30 Uhr)
Beim Vorgehen auf Pilgramshain stellten die preußischen Truppen fest,
daß sich die Schlachtreihen des Feindes viel weiter hinzogen als
angenommen. So wurden die Truppen des rechten Flügels schon früh
in eine Schlacht verwickelt. Die Vorhut unter Generalleutnant Du Moulin
traf als erstes auf 4 Kompanien sächsischer Grenadiere. Friedrich
schickte zur Unterstützung eine Batterie von sechs 24-Pfünder-Geschützen.
Die erste Schlacht entwickelte sich zwischen Du Moulins Reitertruppen und
den sächsischen berittenen Grenadieren. Es entstand ein wüstes
Durcheinander, indem aber die preußischen Truppen, unterstützt
durch zahlenmäßige Überlegenheit, gutes Gelände und
einigen Artillerie-Bataillonen, die Überhand gewannen. Mehrere Einheiten
sächsischer Fußtruppen wurden bei dieser Kavallerieschlacht
gnadenlos aufgerieben und vernichtet. In der Zwischenzeit wurden vom Erbprinzen
Leopold von Anhalt-Dessau weitere Infanterietruppen gegen die Sachsen aufgestellt.
Mit ca. 21 Bataillonen wurde gegen den Feind vorgestürmt. Trotz starkem
sächsischen Kartätschenfeuer drangen die Preußen mit gefällten
Bajonetten bis in die Reihen der Feinde vor.
Die Vernichtung der sächsischen Einheiten war gegen 7 Uhr abgeschlossen.
Teil 2 - Schlacht gegen die Österreicher (ab 8:30 Uhr)
Friedrich ließ nun den rechten Flügel seiner Truppen nach links
schwenken, hin in Richtung der österreichischen Truppen. Fast wäre
dieser Flügel ungeschützt gegen die Feinde gewesen, aber als
Prinz Karl von Lothringen diese gute Gelegenheit für einen Angriff
übersah, sammelten sich die preußischen Einheiten wieder. In
der Zwischenzeit traf am linken Flügel der Preußen Generalmajor
Kyau mit seinen Kürassieren auf eine gewaltige Anzahl feindlicher
Reitereinheiten (7000 Mann), bevor weitere Truppen nachrücken konnten.
Das erste Treffen der österreichischen Kavallerie stürzte sich
dann auch auf Kyau, und wäre nicht Generalmajor von Zieten rechtzeitig
mit seinen Roten Husaren und Dragonern zu Stelle gewesen, um das zweite
Treffen der feindlichen Kavallerie aufzuhalten, dann wäre wohl Kyau
vernichtet worden. Als dann auch noch Generalleutnant Nassau mit weiteren
25 Schwardonen eintraf und die österreichischen Reiter aus dem Dorf
Thomaswaldau von preußischen Musketenfeuer bestrichen wurden, gaben
sie auf und flüchteten trotz eigener Überzahl. Nun blieben nur
noch ca. 19500 Mann österreichischer Infanterie übrig, die sich
wacker in ihren Stellungen hielten und von ihren eigenen Grenadieren abgeschirmt
wurden. So entwickelte sich ein Stellungskampf. Nun kam es zu der wohl
berühmtesten Kavallerie-Attacke der Schlesischen Kriege. Die bis dahin
ungenutzten Bayreuther Dragoner (10 Schwadrone) ritten durch die Lücke
zwischen den preußischen Regimentern 1 und 7 (siehe Karte) und gingen
auf einer Breite von ca. 600 m zum Angriff über. Die feindlichen Grenadiere
wurden überritten und niedergehauen. Danach kam die dahinterliegende
österreichische Infanterie an die Reihe, die keine Chance hatte. Kurz
darauf wandte sich die gesamte gegnerische Armee zur Flucht. Innerhalb
von Minuten wurden 5 Geschütze, 67 Feldzeichen/Standarten erbeutet
und 2500 Gefangene gemacht, bei nur 94 Mann an eigenen Verlusten.
Um 9 Uhr war die Schlacht vorbei.
Der Ausgang:
Sieg für Preußen
Leider viele unnötige Tote durch Gemetzel und Massaker
Verluste der Gegner etwa dreimal so hoch
Die Verluste:
Preußen 190 Offiziere, 259 Unteroffiziere und 4302 Mann Verlußte
Österreich und Sachsen verloren 13800 Mann (10285 Österreicher und 3450 Sachsen (darunter 9033 Gefangene der Preußen)